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Die Laubliste – Laub für Wirbellosenbecken

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Wirbellose lieben Laub – ob nun Garnelen, Schnecken, Krebse oder Krabben. In ihrem natürlichen Habitaten bildet Laub meist ein Grundnahrungsmittel, sorgt ganz nebenbei auch noch für Verstecke für die Jungtiere und trägt zur Wasserqualität bei.

Als Dauerfutter verwendet man grundsätzlich das braune Herbstlaub. Im grünen Laub stecken Zuckerstoffe, die auf die Wasserqualität schlagen und ein starkes Bakterienwachstum nebst darauffolgendem Sauerstoffmangel auslösen können. Im Herbst zieht der Baum diese Zuckerstoffe aus dem Laub zurück. Grünes Laub (auch getrocknet) kann als normales Futter gegeben werden und muss nach wenigen Stunden wieder aus dem Becken. Eine Ausnahme bilden einige wenige Bäume, deren grüne Blätter medizinische Wirkung besitzen und während einer Behandlung im Becken verbleiben können (sieheNatürliche Heilmittel).

Wichtig beim Laubsammeln:

  • die Bäume dürfen nicht an vielbefahrenen Straßen stehen
  • die Bäume selbst dürfen nicht gespritzt worden sein
  • auch in der Umgebung der Bäume muss Spritzmittelgebrauch ausgeschlossen sein

Das trockene Laub wird in Kartons, Stoff- oder Papierbeuteln aufbewahrt, nicht in luftdicht abgeschlossenen Gefäßen (Schimmelgefahr). Direkt vom Baum gesammeltes Laub muss nicht, vom Boden aufgelesens Laub dagegen sollte überbrüht werden, bevor es ins Becken gegeben wird. Wenn es überbrüht wird, sinkt es schneller, allerdings werden auch nützliche Inhaltsstoffe ausgewaschen.

Die hier gezeigten Blätter sind nur Beispiele, es gibt von den meisten heimischen Bäumen auch noch andere Arten und Sorten, die sich ebensogut eignen.

Ahorn(Acersp.)

ahornevon links nach rechts, erste Reihe: Spitzahorn (Acer planatoides), Bergahorn (Acer pseudoplatanus, Foto von Leo Michels, Public Domain), Feldahorn (Acer campestre)
zweite Reihe: Dreispitzahorn (Acer buergerianum), Japanischer Goldahorn (Acer shirasawanum), Japanischer Fächerahorn (Acer palmatum)

Meist drei- bis fünflappige Blätter (selten auch mehr), die Lappen laufen meist in Spitzen aus, können aber auch abgerundet sein. Der Rand kann gesägt oder glatt sein. Herbstfärbung: leuchtende Gelb- und Rottöne. Beispiele oben, es gibt jedoch noch viel mehr Arten.

Insbesondere bei Spitzahorn besteht Verwechslungsgefahr mit Plantanen – während die Rinde von Platanen aber sehr glatt ist und ein hellgrau-dunkelgrau-hellbraunes Tarnfleckenmuster besitzt, ist die Rinde des Ahorns dunkelbraun und borkig-rissig.

Die Bäume sind sommergrün und werfen ihr Laub im Herbst ab. Man findet sie sowohl im Wald, vorwiegend am Waldrand, als auch in Parks und Gärten. Verglichen mit anderen Baumarten sind die braunen Blätter eher dünn und werden gern von Schnecken, Garnelen, Krebsen und Krabben angenommen.

Verfüttert wird das braune Herbstlaub.

Apfel(Malussp.)

apfelZierapfel (Malus sp.)

Eiförmige Blätter, die in einer mehr oder weniger ausgeprägten Spitze auslaufen, Rand fein gesägt. Herbstfärbung: Rot-, Gelb- und Brauntöne.

Sommergrüner Baum, der seine Blätter relativ früh im Herbst verliert. Alte Kulturpflanze. Die Blätter sind im Vergleich zu anderen Laubarten nicht sehr dick und werden von Schnecken, Garnelen, Krebsen und Krabben recht gern angenommen. Achtung, als Obstbaum wird der Apfel gegen alle möglichen Krankheiten und Schädlinge gespritzt, das Laub wirklich nur dann verwenden, wenn man zu 101% sicher sein kann, dass das nicht der Fall war!!!

Verfüttert wird das braune Herbstlaub.

Birke(Betulasp.)

birkeHängebirke (Betula pendula)

Ei- bis deltaförmige Blätter, die in einer Spitze auslaufen. Der Rand ist gesägt. Herbstfärbung: leuchtendes Gelb.

Die Rinde des Stammes ist besonders bei jüngeren Bäumen oft auffällig weiß.

Die Bäume sind sommergrün und werfen ihr Laub im Spätherbst ab. Man findet sie sowohl in lichten Wäldern, vorwiegend am Waldrand, als auch in Parks und Gärten, oft auf sandigem Boden. Verglichen mit anderen Blättern sind Birkenblätter relativ dick und zersetzen sich langsamer als anderes Laub.

Grünes Birkenlaub wirkt bei Fischen gut gegen Geschwüre und Tumore und kann in Wirbellosenbecken vorbeugend bzw. unterstützend bei bakteriellen Infektionen und Pilzkrankheiten eingesetzt werden.

Verfüttert wird das braune Herbstlaub.

Buche(Fagussp.)

buchenVon links nach rechts: Rotbuche (Fagus sylvatica), Blutbuche (Fagus sylvatica f. purpurea)

Eiförmige Blätter, die in einer Spitze auslaufen, Rand meist glatt. Herbstfärbung: Gelb- und Brauntöne.

Die Bäume sind sommergrün und werfen ihr Laub erst sehr spät im Herbst ab. Oft haftet es sogar noch bis ins Frühjahr am Baum. Die Buche ist ein typischer Waldbaum, wird aber auch in Parks verwendet. In Gärten sind eher Zierformen wie die Hängeblutbuche zu finden, da die Wildform sehr groß wird. Verglichen mit anderen Baumarten sind die Blätter nicht sonderlich dünn. Sie werden gern von Schnecken, Garnelen, Krebsen und Krabben gefressen, insbesondere Garnelen brauchen aber oft ein paar Tage, bis sie sie annehmen.

Verfüttert wird das braune Herbstlaub.

Eiche(Quercussp.)

eichenvon links nach rechts: Stieleiche (Quercus robur), Roteiche (Quercus rubra)

Längliche gelappte Blätter, Lappen abgerundet oder spitz auslaufend. Rand glatt. Herbstfärbung: Gelb- und Brauntöne (Roteiche: Rotbraun).

Die Bäume sind sommergrün und werfen ihr Laub im Spätherbst ab. Die Eiche ist ein typischer Waldbaum, Roteichen werden aber auch in Parks verwendet. In Gärten ist sie selten zu finden, da sie sehr groß wird. Verglichen mit anderen Baumarten sind die Blätter sehr dick und zerfallen langsam. Sie werden gern von Schnecken, Garnelen, Krebsen und Krabben gefressen, insbesondere Garnelen brauchen aber oft ein paar Tage, bis sie sie annehmen.

Die Blätter sind sehr gerbstoffhaltig, was Garnelen, Krebsen und Krabben entgegenkommt. Das Wasser kann sich nach Eichenlaubeinsatz leicht gelblich verfärben, dies ist nicht schädlich für die Aquarienbewohner.

Verfüttert wird das braune Herbstlaub.

Erle(Alnussp.)

erleSchwarzerle (Alnus glutinosa)

runde Blätter mit stumpfer oder nach innen gezogener Spitze (dann fast herzförmig). Rand gesägt. Herbstfärbung: Gelb- und Brauntöne.

Die Bäume sind sommergrün und werfen ihr Laub im Spätherbst ab. Die Erle liebt feuchten Boden und steht meist an Gewässerrändern. In Gärten ist sie aufgrund ihrer Größe und Standortvorlieben selten zu finden.

Insbesondere von der Schwarzerle sind eher die Samenstände (Erlenzäpfchen) für den Einsatz im Aquarium gebräuchlich, aber das braune Laub kann natürlich ebenfalls verwendet werden.

Verfüttert wird das braune Herbstlaub.

Feige(Ficuscarica)

feigeEchte Feige (Ficus carica)

Drei- bis fünflappige große Blätter, unregelmäßig gezähnter Blattrand. Die Blätter bleiben grün und fallen im Herbst nach den ersten Nachtfrösten ab.

In frostfreien Gegenden sind die Sträucher immergrün, heimisch sind sie im Mittelmeerraum.

Gartenpflanze für geschützte Lagen, in der Natur findet man in unseren Gegenden Feigen praktisch nie im Freiland. Die relativ dicken Blätter werden von Garnelen, Krebsen, Krabben und Schnecken gern gefressen.

Verfüttert wird das abgestorbene oder grüne getrocknete Laub (spätestens nach einem Tag aus dem Becken nehmen).

Felsenbirnen(Amelanchiersp.)

felsenbirneKupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarckii)

Blätter verkehrt eiförmig, of leicht gewellt, der Rand ist fein gesägt. Herbstfärbung: leuchtende Rot-, Orange- und Pinktöne.

Sommergrüner Baum, der seine Blätter sehr früh im Herbst verliert. Ausgesprochen selten im Freiland, Garten- und Parkbaum. Die Blätter sind im Vergleich zu anderen Laubarten relativ dick und werden erst nach einiger Zeit angenommen.

Verfüttert wird das braune Herbstlaub.

Hainbuche(Carpinussp.)

hainbucheHainbuche (Carpinus betulus)

Länglich-eiförmige Blätter, die in einer Spitze auslaufen, Rand meist doppelt gesägt. Herbstfärbung: leuchtende Gelb- und Brauntöne.

Die Bäume sind sommergrün. Das Herbstlaub haftet bis weit ins Frühjahr am Baum.

Man findet sie sowohl in lichten Wäldern als auch in Parks und Gärten, oft auf feuchtem Boden. Beliebte Heckenpflanze. Verglichen mit anderen Baumarten sind die Blätter eher dünn. Sie werden gern von Garnelen, Krebsen und Krabben gefressen.

Verfüttert wird das braune Herbstlaub.

Hasel(Corylussp.)

haselGemeine Haselnuss (Corylus avellana)

Runde bis verkehrt eiförmige Blätter mit grob doppelt gesägtem Rand. Herbstfärbung: Gelb- und Brauntöne.

Die Gehölze sind sommergrün und werfen ihre Blätter im Herbst ab.

Man findet sie sowohl in Wäldern (vor allem am Waldrand) als auch in Parks und Gärten. Verglichen mit anderen Baumarten sind die Blätter relativ dick. Sie werden gern von Schnecken, Garnelen, Krebsen und Krabben gefressen, insbesondere Garnelen brauchen aber oft ein paar Tage, bis sie sie annehmen.

Verfüttert wird das braune Herbstlaub oder das grüne, gut überbrühte Blatt (spätestens nach einem halben Tag aus dem Becken nehmen).

Magnolie(Magnoliasp.)

magnolieTulpenmagnolie (Magnolia x. soulangeana)

Blätter verkehrt eiförmig mit lang ausgezogener Spitze und glattem Rand. Herbstfärbung: blasse Gelb- und Brauntöne.

Die Gehölze sind sommergrün und werfen ihre Blätter relativ früh im Herbst ab.

Man findet sie in Parks und Gärten, nicht im Freiland. Verglichen mit anderen Baumarten sind die Blätter relativ dünn. Sie werden gern von Schnecken, Garnelen, Krebsen und Krabben gefressen.

Verfüttert wird das braune Herbstlaub.

Rosskastanien(Aesculussp.)

kastanienvon links nach rechts: Gewöhnliche Rosskastanie (Aesculus hippocastanum), Rote Rosskastanie (Aesculus pavia, von Jebulon/Public Domain), Strauch-Rosskastanie (Aesculus parviflora, von Andrea Moro, Image licensed under a Creative Commons Attribution Non Commercial Share-Alike 3.0 License)

Blätter mit fünf bis elf Fiederblättchen, Rand gesägt bis gezähnt. Herbstfärbung: Gelb- und Brauntöne.

Die Gehölze sind sommergrün und werfen ihre Blätter im Frühherbst ab. Oft erfolgt auch ein vorzeitiger Blattfall, weil die Blätter von der Kastanien-Miniermotte befallen sind. Solche Blätter haben dunkelbraune abgestorbene Flecken. Sie können trotzdem verfüttert werden, die sich noch darin befindlichen Larven sind für unsere Wirbellosen ein Festschmaus.

Man findet die Gewöhnliche Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) in Wäldern als auch – und vorwiegend – in Parks und großen Gärten. Typischer Biergartenbaum. Sie bevorzugt feuchte Untergründe. Andere Rosskastanienarten werden oft als Ziersträucher in Gärten verwendet.

Verglichen mit anderen Baumarten sind die Blätter nicht sehr dick. Sie werden gern von Schnecken, Garnelen, Krebsen und Krabben gefressen, insbesondere Garnelen brauchen aber oft ein paar Tage, bis sie sie annehmen.

Verfüttert wird das braune Herbstlaub.

Steinobst(Prunussp.)

steinobsterste Reihe, von links nach rechts: Traubenkirsche (Prunus padus), Süßkirsche (Prunus avium), Sauerkirsche (Prunus cerasus, by Andrea Moro, Image licensed under a Creative Commons Attribution Non Commercial Share-Alike 3.0 License)
zweite Reihe: Mirabelle (Prunus domestica ssp . syriaca), Pflaume (Prunus domestica L., by Leo Michels), Blutpflaume (Prunus cerasifera ‘Nigra’, by Wouter Hagens)

Blätter eiförmig-lanzettlich bis schmal-lanzettlich, normalerweise mit gesägtem Rand. Herbstfärbung: leuchtend gelb, orange, rot, braun

Verwendbares Laub liefern die sommergrünen Vertreter dieser umfangreichen Gattung. Achtung: obwohl der immergrüne Kirschlorbeer ebenfalls zur Gattung Prunus gehört, dürfen seine Blätter nicht im Aquarium verwendet werden!

Viele Arten sind alte Kulturpflanzen, wachsen in Gärten, Plantagen und auch in freier Natur.

Die Blätter sind im Vergleich zu anderen Laubarten nicht sehr dick und werden von Schnecken, Garnelen, Krebsen und Krabben recht gern angenommen. Achtung, Obstbäume werden gegen alle möglichen Krankheiten und Schädlinge gespritzt, das Laub wirklich nur dann verwenden, wenn man zu 101% sicher sein kann, dass das nicht der Fall war!!!

Verfüttert wird das braune Herbstlaub.

Walnuss(Juglanssp.)

walnussWalnuss (Juglans regia, by Robert & Mihaela Vicol)

Die 30 cm langen Fiederblätter bestehen aus sieben bis neun Teilblättern, die jeweils elliptisch bis eiförmig mit einer deutlich ausgeprägten Spitze sind und sehr aromatisch riechen. Herbstfärbung: Gelb- und Brauntöne.

Die Bäume sind sommergrün und werfen ihr Laub im Herbst ab. Man findet sie sowohl in lichten Wäldern als auch in Parks und Gärten. Verglichen mit anderen Blättern sind Walnussblätter nicht besonders dick. Das grüne Laub wird extrem gern gefressen, an braunes Laub gehen insbesondere Garnelen nur sehr zögerlich.

Grünes Walnusslaub wird bei bakteriellen Infektionen und Pilzkrankheiten eingesetzt.

Verfüttert wird vorzugsweise das grüne getrocknete oder das frische grüne überbrühte Laub.

… wird weiter ergänzt